Der gebürtige Herner, Tommy Kuntu-Blankson wurde am 10. Dezember 1992 geboren. In seiner Jugendzeit spielte der Stürmer für den EHC Dortmund, die Moskitos Essen und den Krefelder EV. Seit 2010 spielt Kuntu-Blankson für den Herner EV. Dort gehört er mittlerweile zum Stamm der Mannschaft und avancierte sofort zum Publikumsliebling.
1. Wann und wie hast Du mit dem Eishockeyspielen begonnen?
Mit dem Eishockeyspielen habe ich im Alter von 5 Jahren begonnen. Mein Opa war damals Betreuer beim Herner EV. So kam ich dann zwangsläufig zu dem Sport. Meine ersten Laufschritte habe ich bei Frank Fischöder gelernt.
2. Woher stammt der coole Name Kuntu-Blankson?
Dieser Name kommt aus Ghana. Es ist der Nachname meines leiblichen Vaters, der aus Ghana stammt. Meine Mutter hingegen ist Deutsch. In mir fließt also afrikanisches und europäisches Blut.
3. Wer war Dein Kindheitsidol und welche Rolle hat er für Dich gespielt in Deiner Weiterentwicklung?
Ein wirkliches Kindheitsidol hatte ich nicht. Wie die meisten in meinem Alter habe ich mich an Spielern wie Gretzky, Jagr oder Fedorov orientiert. Mein Opa spielte eine sehr große Rolle für meine Weiterentwicklung, sowohl neben und außerhalb der Eisfläche. Er ist wohl die Person, die meinem persönlichem Idol am nächsten kommt.
4. Was war bislang Dein schönster bzw. schlechtester Moment im Eishockey?
Mein schönster Moment im Eishockey war der Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft in der Saison 2007/08, mit der damaligen Jugendmannschaft der Moskitos Essen. Es war einfach ein tolles Jahr. Ein nicht so schöner Moment war hingegen, der diesjährige Nicht-Aufstieg in die Oberliga West.
5. Bedeutet Deine Rückennummer 71 etwas?
Einige Spieler die ich bewundere, wie Evgeni Malkin oder Ilya Kovalchuk tragen die Rückennummer 71. Das war mehr oder weniger der Grund dafür, dass ich mich im Seniorenbereich für diese Nummer entschieden habe.
6. Deutschland ist ein Einwanderungsland. In der Welt des Sports spielt die Herkunft keine Rolle (siehe Fußball-Nationalmannschaft). Warum spielt die Herkunft außerhalb der Sportwelt so eine große Rolle? Was sollte sich in der Gesellschaft ändern, um Integration in Deutschland voranzubringen?
Das ist eine Frage, die ich mir persönlich auch schon sehr häufig gestellt habe. Ich denke dass der Begriff „Herkunft“ sich nicht nur auf den Migrationshintergrund eines Menschen beziehen lässt. Man sollte auch auf den Mehrwert einer jeden Person in der Gesellschaft achten, egal welcher Schicht diese Person angehörig ist. Immer noch ist es sehr häufig zu beobachten, dass Menschen ob sie nun einen Migrationshintergrund haben oder nicht, einzig durch ihre gesellschaftliche Schicht, entweder leichter Zugang zu einer Arbeitsstelle haben oder nicht. Die Herkunft spielt leider immer noch eine wesentliche Rolle, die darüber entscheidet, wer in die Gesellschaft reinkommt und wer draußen bleiben muss.
Im Sport ist es egal woher du kommst oder ob Deine Eltern vermögend sind. Im Team trägt jeder das gleiche Trikot. Jeder im Team muss die Leistung bringen.
Es ist paradox, dass es Fans gibt, die ihre Mannschaften anfeuern, wohlwissend das der Anteil an Spielern mit Migrationshintergrund sehr hoch ist und nachdem Spiel ausländisch aussehende Menschen schief ansehen. Die Gesellschaft muss begreifen das Deutschland ein multikulturelles Land ist. Vorurteile gegenüber gewissen Kulturkreisen müssen endlich abgelegt werden. Natürlich müssen auch die Menschen mit Migrationshintergrund gewillt sein, sich in die Gesellschaft zu integrieren (z.B. durch das Erlernen der deutschen Sprache). Aber auch einheimische Deutsche sollten bereit sein, jene Menschen die gewillt sind sich zu integrieren, ihnen die Integration in diesem Land zu erleichtern.
7. Wenn Du die Möglichkeit hättest, den nachfolgenden Generationen junger Eishockeyspieler einen Ratschlag mit auf ihrem Weg zu geben, was würdest Du sagen?
Nun ja, ich bin selber noch im Nachwuchsalter. Jedoch kann ich nur den Ratschlag geben, sich durch harte Arbeit kontinuierlich zu verbessern und seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dies gilt nicht nur für den Sport sondern besonders für die schulische Laufbahn.
Danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg!