Der 1983 in Frankfurt am Main geborene, italienischstämmige Torwart Mario D’Antuono hat sein Handwerk in der Nachwuchsabteilung der Frankfurt Young Lions erlernt. Es folgten Stationen in Bad Nauheim und Trier. In der Saison 2008/09 spielte D’Antuono in der holländischen Eredivisie beim Erstligisten Utrecht Dragons. Auf Grund seiner konstant guten Leistungen wurde der 1,85 Meter große Hüne in der Saison 2011/12 zum Torhüter des Jahres der Oberliga Nord gewählt.
1. In Italien ist Fußball, die Sportart Nummer Eins. Wie hast Du also mit dem Eishockey spielen begonnen?
Meine Familie hat mit Eishockey nicht das Geringste zu tun. Das Interesse zum Eishockey ist zufällig entstanden. Als vierjähriger war ich mit meiner Mutter und Schwester in der Frankfurter Eissporthalle zum Schlittschuhlaufen. Da habe ich Eishockeyspieler beim Training entdeckt. Bei einem kurzen Gespräch zwischen meiner Mutter und dem Trainer der Nachwuchsmannschaft Marian Hurtik wurde ich zu einem Training eingeladen. So nahm die Sache ihren Lauf.
2. Wann kamen Deine Eltern nach Deutschland?
Meine Großeltern sind Mitte der Sechziger Jahre als Gastarbeiter nach Frankfurt gekommen. Beide stammen aus dem Ort Maddaloni in der Provinz Caserta bei Neapel. Dort ist auch mein Vater geboren.
3. Wurde in Deiner Familie Deutsch oder Italienisch gesprochen?
Bei uns zuhause wurde zumeist Deutsch gesprochen. Meine Mutter ist Deutsch. Mein Vater war durch seinen Beruf stark beschäftigt. So wurde nur Italienisch gesprochen wenn die Familie zu Besuch war.
4. Was ist typisch Deutsch bzw. Italienisch an Dir?
Was typisch Deutsch an mir ist, kann ich schwer beurteilen. Beim italienischen werden wohl die meisten meinen Bezug zum Essen und Kochen insbesondere Pasta erwähnen.
5. Kennst Du die Filme über italienische Gastarbeiter „Solino“ und „Maria, ihm schmeckt’s nicht“? Wenn ja, was hältst Du von diesen Filmen?
Beide Filme habe ich gesehen. Die Filme fand ich sehr gelungen. Ich habe definitiv viele Parallelen zu meiner Familie entdeckt!
6. Wer war Dein Kindheitsidol und welche Rolle hat er für Dich gespielt in Deiner Weiterentwicklung?
Meinen früheren Trainer aus Frankfurt Viktor Dorotschenko habe ich immer bewundert und vor allem seine Geschichten über Wladislaw Tretiak und die russischen Trainingsmethoden. Dorotschenko war mit Sicherheit die wichtigste Person in meiner sportlichen Weiterentwicklung.
7. Was war bislang Dein schönster bzw. schlechtester Moment im Eishockey?
Beim Eishockey versuche ich eigentlich jeden Moment zu genießen. Aus dem Grund fällt es mir schwer einen besonderen Augenblick gesondert zu erwähnen. Eine nicht so schöne Erfahrung war der Abstieg aus der Oberliga mit Bad Nauheim in der Saison 2005/06.
8. Deutschland ist ein Einwanderungsland. In der Welt des Sports spielt die Herkunft keine Rolle (siehe Fußball-Nationalmannschaft). Warum spielt die Herkunft außerhalb der Sportwelt so eine große Rolle? Was sollte sich in der Gesellschaft ändern, um Integration in Deutschland voranzubringen?
Das ist eine gute Frage, die sich jeder stellen sollte. Ein Anfang wäre gemacht, wenn sich jeder Mal Gedanken über seine Einstellung bezüglich den Ausländern macht und abwägt ob sie vertretbar sind oder nicht. Jeden Menschen, egal welcher Herkunft sollte man als Individuum betrachten.
9. Wenn Du die Möglichkeit hättest, den nachfolgenden Generationen junger Eishockeyspieler einen Ratschlag mit auf ihrem Weg zu geben, was würdest Du Ihnen sagen?
Niemals den Spaß an der Sache zu verlieren und stets mit harter Arbeit zu kombinieren. Dann ist alles möglich.
Danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg!