Am 6. April 2020 fand der internationale Tag des Sports für Entwicklung und Frieden statt. Dieser Tag wurde von den United Nations ins Leben gerufen, um die integrative Kraft des Sports zu würdigen. Wie Nelson Mandela einst sagte, hat „der Sport die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war.“ Doch für viele Kinder aus sozial schwachen Familien und unterschiedlichen Kulturen sind einige, insbesondere kostenintensive Sportarten, schwer zugänglich und nicht bezahlbar. Dazu gehört unser Sport – Eishockey.
Sebastian Elwing
Einer der auch mit der Kraft des Sports inspiriert und Hoffnung erweckt ist Sebastian „Elle“ Elwing.
Aus der Nachwuchsabteilung der Eisbären spielt er sich langsam an die Spitze: 1997 unterschreibt er seinen ersten Profivertrag und durchläuft alle Junioren Nationalmannschaften. Eishockey wird schon in jungen Jahren Elles Priorität. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) -Saison 2012/2013 wird Elle schließlich Deutscher Meister mit den Eisbären Berlin.
Sein erstes Länderspiel absolviert Elle am 1. November 2011 gegen Österreich. Seine Profikarriere dauert 17 Jahre an. Doch bis dahin war es ein langer Weg mit vielen Schicksalsschlägen. Die Torwart Ausrüstung ist sehr teuer. Und so war Elle oft gezwungen zu improvisieren. Seine Schlittschuhe trug er so lange bis es nicht mehr ging und Elle mit seinen Füßen auch schon lange rausgewachsen war. Elle wusste aber, dass er sich keine neuen Schlittschuhe leisten konnte und spielte in den viel zu kleinen Schuhen die seine Zehen einklemmten. Auch wenn es bedeutete seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Eine bewegende Geschichte.
Martina Willems
Mein Name ist Martina Willems und ich begann 1987 in einem gemischten Team in Dorsten zu spielen. Heute spiele ich immer noch im Damenteam der ERV Dinslakener Kobras e.V.
Mein erster Gegenstand war natürlich ein Eishockeyschläger.
Meine Ausrüstung habe ich mir vom Taschengeld und Erspartem komplett selbst gekauft. Unterstützt haben mich meine Eltern mit den Monatsbeiträgen unter der Prämisse: „Mach solange die Schule nicht leidet!“
Eishockey ist sehr wichtig. Neben dem Sportlichen lernt man das Miteinander, den Zusammenhalt. Und man hilft sich gegenseitig ob nun auf dem Eis oder außerhalb der Eisfläche.
Das sollte immer gefördert werden.
Kristin Blase
Mein erster Gegenstand waren Schlittschuhe, dann Handschuhe und Schläger. Eishockey Camps und teure Schlittschuhe habe ich mir zu Weihnachten oder zum Geburtstag gewünscht statt teure elektronische Sachen. In erster Linie bedeutete die Anschaffung neuer Ausrüstungsgegenstände Verzicht auf Urlaub.
Emanuel Beckford
Bastian Remer von Veh
Wir waren im Winterurlaub im Schwarzwald auf einer Schneewanderung und sind am Ende in einer Gaststätte gelandet. Mein Vater hat sich mit den Einheimischen vom Stammtisch sehr gut verstanden und den einen oder anderen Jägertee getrunken. Das Ende Ende vom Lied… er hat dann einem Stammtischler zwei Paar Schlittschuhe abgekauft. Meine ersten Schlittschuhe waren weiße Kunstlaufschuhe mit Pelzrand. In Neuss zurück musste ich natürlich direkt in die Laufzeit, vorher hatten noch die Bambinis trainiert. In der Laufzeit wurden dann Zettel verteilt. „Komm zum Neusser EV/NSC, spiele Eishockey“. So begann meine Eishockeylaufbahn.
Dennis Kohl
Wir freuen uns über die Rückmeldung vom ehemaligen Spieler mit afroamerikanischen Wurzeln Dennis Kohl.
Peter Goldbach
Schon vor und während dem Kindergarten stand ich insbesondere im Winter regelmäßig auf dem Eis. Die Eiskunstlauftrainerin Uschi Louven hat uns das Eislaufen beigebracht.
Zu Beginn der Schulzeit wollte mein Bruder wegen einem Schulkameraden zur Laufschule vom Eishockey. Da wollte ich natürlich mitgehen. Wir beide haben die Laufschule vom legendären Opa Drehmann in Krefeld absolviert. Der legendäre Eishockey Trainer Peter Kaczmarek hat damals potentielle Spieler von der Laufschule gesichtet und getestet. Um unsere Lauftechnik zu verbessern sind mein Bruder und ich regelmäßig zur öffentlichen Laufzeit gegangen.
Meine ersten Ausrüstungsgegenstände waren gebrauchte Schlittschuhe, Handschuhe und ein Helm. Selbst meine ersten Schläger waren gebraucht. Mein Vater nutzte damals die Tauschbörse für gebrauchte Ausrüstung. Später bei einem anderen Verein hat mein Vater eine Tauschbörse selbst organisiert. Dort konnte man benutzte oder klein gewordene Eishockey Gegenstände verkaufen.
Zu Weihnachten haben wir dann einen gelben Helm, passend zu den Vereinsfarben und weitere neue Sachen geschenkt bekommen. Nachher haben wir viele Ausrüstungsgegenstände aus Tschechien gekauft, da es dort preiswerter war.
Während meiner Schulzeit habe ich in den Ferien in Eishockeygeschäften gejobbt. Statt eines Gehalts habe ich mich in Ausrüstungsgegenständen auszahlen lassen. So kam ich an gute Ausrüstung ran.
Um meinen Bruder und mich zum Training (3-mal pro Woche und an Wochenenden) zu fahren haben meine Eltern sehr viel Zeit investiert. Als mein Bruder und ich dann für andere Vereine in unterschiedlichen Städten spielten, bedeutete das für unsere Eltern eine doppelte Belastung. Ohne Fahrgemeinschaften mit Teamkollegen wäre das auf Dauer nicht machbar gewesen.
In der 11. Klasse wollte ich unbedingt nach Bayern um im Trainings- & Leistungszentrum des 1.EV Weiden in der 1. Tschechischen Juniorenliga zu spielen. Meine Eltern stellten mich vor die Wahl. Sie konnten mir nur eine Option finanzieren. Entweder Weiden oder Studium. Ich entschied mich für Eishockey und Weiden.
Die Teilnahme an Eishockeyschulen war natürlich auch sehr kostspielig. Mein Vater, gebürtig aus Tschechien hat aufgrund seiner Sprachkenntnisse geeignete Eishockeyschulen an deutsche Vereine und Teamkollegen vermittelt. So konnten wir oft vergünstigt an den Camps teilnehmen.
Zum einen ist es wichtig die Ausrüstung erschwinglicher zu machen. Zum anderen muss es mehr Eishallen und Eiszeiten geben. So sind Vereine weniger gezwungen junge Spieler auszumustern. Dies Bedarf staatlicher Hilfe. Für den Sport muss es selbstverständlich werden Kids aus schwierigen oder sozialschwachen Verhältnissen zu integrieren. Eishockey ist immer noch ein elitärer und sehr weißer Sport.
Dr. Pietro L. Verga
Here is the feedback from Hockey is Diversity Program Outreach Officer Dr.
It was 1992 when I saw my first hockey game on TV, HC Alleghe Hockey was playing an Alpenliga game, Riva Diego was in net and I had a lot of fun watching it. I was eight years old and these are the only scattered memories I have.
Dr. Martin Hyun
Here is the testimonial from Hockey is Diversity Founder Dr. Martin Hyun
Role models are also important for kids from non-traditional hockey households or that are absolutely new to the game. Growing up there were almost no player that resembled my outer appearance until I discovered Jim Paek who was the first Korean to play in the NHL. We need more players like Sinan Si Akdag, Yasin Ehliz, Kristin Blase, Jule Flötgen or Emanuel Beckford to show the kids that the game welcomes all. Growing the sport means diversifying the game.
Sebastian Kappert
Jule Flötgen
Picture Courtesy by Samla Fotoagentur
Cem Tüzin
Mit dem Schlittschuhlaufen habe ich 1998 in der Eissporthalle in Braunlage angefangen. Hinter meinem Elternhaus gab es einen Teich, der zur Winterzeit fast immer zugefroren war und nach dem ich beim Heimspiel des Braunlager EHC Harz gegen den Grefrather EV von Robert Brezina einen Schläger geschenkt bekommen hatte, stand für mich fest, dieser einzigartigen Sportart nachzugehen.
Mit erst 15 Jahren zum Millennium habe ich dann mit dem Eishockey angefangen.
Mein erster Ausrüstungsgegenstand war ein Schulterschutz.
Ich denke im Kleinschüler oder Knaben Bereich müssen es nicht immer neuwertige Ausrüstungsgegenstände sein. Mit gebrauchten Gegenständen kann man auch Erfolg und Spaß haben. Eine Überlegung wäre vielleicht auch, dass die 1. Mannschaften nach Ablauf ihrer Saison ihr Equipment nicht wiederverkaufen, sondern 30 – 40 Prozent davon dem Nachwuchs kostenfrei zur Verfügung stellen. Einige Teams machen es vor, aber eben nicht alle.